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.»Nach tausend Jahren?«, fragte er angewidert.»Es ist nichts mehr von der Welt übrig, so wie du siekanntest, Bruder.«Sein Gefangener, dessen Körper und Geistschwach waren, hatte offensichtlich immer nochgenügend Kraft, um sich über ihn lustig zu machen.»Ich habe etwas, was du nicht hast, und das ist meinGlaube.«»Glaube ist etwas für die Sterblichen«, spie er aus.»Nicht für Kreaturen deiner Art.«»Bist du denn nicht von derselben Art wie ich?«»Sei still!«, blaffte er und schleuderte den Kopfdes Gefangenen gegen die Wand der Höhle.»Duweißt nichts über mich.«»Du hast mich erblinden lassen, Bruder, aberdeine Stimme erkenne ich immer noch wieder.Selbst nach all dieser Zeit erkenne ich sie noch.«»Du warst schon immer ein dummer, blinder Idi-ot, Camael.Blind für alles, außer für deine eigenenWünsche.«»Meine Wünsche unterscheiden sich nicht so sehrvon deinen.Ich war gierig nach dem Fleisch einer 89/519Göttin.Du hungerst nach Macht.Du willst einKönigreich beherrschen, Uriel, weil du aus demReich Gottes verbannt wurdest.«Er hatte seinen Namen so lange nicht mehr ge-hört, dass er ihn schon fast vergessen hatte.Er warein anderer geworden, nicht mehr das, was er ein-mal gewesen war.Er war nun der schwarze Magier,doch seinen richtigen Namen zu hören, erinnerteihn erneut an das, was er wirklich war.»: Auch die Engel, die ihren himmlischen Rangnicht bewahrten9 «, flüsterte Camael nun heiser undmit gebrochener Stimme, »: sondern ihre Behausungverließen, hat Er für das Gericht des großen Tagesfestgehalten mit ewigen Banden in der Finsternis.9 «Uriel brauchte wahrlich keine Bibelzitate oder an-derweitige Gedächtnisauffrischungen.Camael warein Dummkopf.Es war so viel mehr als nur Hass aufdie Menschen.Es ging sogar noch weiter, als dassUriel nur den Wunsch gehabt hätte, trotz seinerVerbannung zu triumphieren.»Du liegst doch ebenfalls in Ketten, Uriel, wennauch nur im übertragenen Sinn.Du hast deinenRang nicht halten können, daher hat Er dich verb-annt.Du hast dich selbst zum Gefangenen der Fin-sternis gemacht und dich an ihren verlockenden Rufketten lassen.«»Warum auch nicht?«, zischte er wütend.»Als Ermich in die Verbannung schickte, geschah dies in 90/519der Absicht, mich inmitten Seiner schändlichstenKreaturen verrotten zu lassen.Meinen Rang behal-ten? Nein danke«, knurrte er.»Mein Platz ist nichtbei den Menschlingen.Ich habe einen ganz eigenenRang.Mein Königreich wird kommen.Und dannwerden wir ja sehen, was Er am Tag des großenGerichts zu sagen hat.«»Engel der Prophezeiung«, sagte Camael spöt-tisch, »was wirst du tun, wenn du herausfindest,dass du zum Opfer deiner eigenen Weissagung ge-worden bist?«»Dann werde ich Schmerz und Verwüstung ver-breiten.Ich werde die Gerechten zu Sündernmachen.Ich werde aus dem Zerstörer eine Kreaturder Finsternis und der Verzweiflung machen.Ichwerde nehmen und nehmen, ohne einen einzigenvernünftigen Gedanken.Ich werde mich des Sch-merzes bedienen, um meine Gier zu befriedigen,genauso wie damals, als ich dir deine göttliche Ge-liebte genommen habe.«Camael bereitete ihm die Genugtuung, verzweifeltgegen die Ketten anzukämpfen, der Schmerz standihm ins Gesicht geschrieben.Er konnte den Hassfast greifen, der in den Augen seines uralten Gegn-ers zu sehen gewesen wäre, wenn man ihm dieAugäpfel nicht schon vor langer Zeit herausgep-flückt hätte. 91/519»Deine geschätzte Covetina.« Das gequälte Win-seln, das über Camaels Lippen trat, schien Uriel wiedie Berührung eines Liebenden zu sein.Sein Sch-wanz wurde hart.Der Schmerz, den er durch seinenBruder fahren spürte, erregte ihn.»Was war sie &ach ja, die Göttin des Brunnens und des Mutter-leibes.Eine Heilerin, die Schutzkraft der Geburt &und ebenso lüstern wie eine gewöhnliche Hure.Doch so befriedigend es auch gewesen sein mag, beiihr zu liegen, es war doch noch viel reizvoller zu se-hen, wie sich ihr Blut über meine Hand ergoss.«»Nein«, schrie Camael auf und zerrte verzweifeltan den Ketten.»Dachtest du denn, sie sei noch am Leben? Onein, Bruder.Aus ihrem Zauberbuch erfuhr ich zumersten Mal von Todes- und Geschlechtszaubern.Vonderen Macht, über andere zu bestimmen, mir beimeinem Unterfangen zu dienen.Ihr Leib war meinerstes Opfer.Ich trank von ihrem Blut und nahm allihre Macht in mir auf.Und weißt du was?«, flüsterteer drohend.»Ich kann sie immer noch schmecken.«Der letzte Rest Kraft wich aus Camael, und Urielsah zu, wie der Engel vor ihm in sich zusammen-sackte.Er zog sich die Kapuze ins Gesicht und um-rundete die reglose Gestalt seines Bruders.»HeuteAbend wird es ein Opferritual geben.Du wirst dabeizuhören müssen.Wie bei allen anderen auch.Doch 92/519dieses Mal wirst du in Gedanken die Schreie deinerGeliebten hören.«Uriels Stiefel scharrten über den Steinboden.Ergriff nach der schweren Tür, doch Camaels Stimmehielt ihn zurück.»Weißt du, warum ich nicht sterbe, Uriel? Weilich nicht derjenige ohne Flamme bin.«»Sei verflucht, Camael.«Die Tür fiel schwer ins Schloss, und Uriel legteden Riegel vor.Es verärgerte ihn, dass Camael seinGeheimnis entdeckt hatte.Ein Engel ohne Flammewar tödlich verwundbar.Jeder würde ihn tötenkönnen, selbst ein gewöhnlicher Sterblicher.Wiehatte der blinde und eingesperrte Camael sein ambesten gehütetes Geheimnis entdecken können?»Nun?«, sprach eine tiefe Stimme.»Hast du jetzt,worum ich dich gebeten habe?«Uriel drehte sich um und sah, wie Gabriel aus denSchatten trat.»Du hast mir Suriel versprochen!«, donnerte Gab-riel.»Ich verlange ihn zu bekommen, und zwar so-fort.Und ich erwarte ihn mit allen Kräften zu sehen.Hast du mich verstanden?«»Du bekommst Suriel.« Und ich werde die heiligeDreieinigkeit besitzen, die Flamme und das Amu-lett, fügte er im Stillen hinzu  und dann werde ichalle Macht haben, um sowohl über das Reich derSterblichen als auch über Annwyn zu herrschen. 93/519Gabriels Augen verfinsterten sich, doch Uriel ver-spürte keinerlei Furcht [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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