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.Da flammten auch schon Lichter auf, linksund rechts, und Leute liefen heraus, ein Mann beugte sichsofort zu dem Gestürzten und drehte ihn um, Alwins Protesthalf nichts, der Verunglückte ersticke ja, schrie der Mann, eineFrau holte den Arzt, Cécile kniete bei dem Verletzten, Alwinbückte sich auch hinab; Ilse warf einen Blick in das Gesichtdes Gestürzten, griff nach seiner Hand, die sie ruhig und wieeine Sache von der Straße aufhob, dann sagte sie: »Völlig betrunken«.»Aha«, rief Alwin aus und sprang auf und schriees in das Motorengeheul, das eben in diesem Augenblickerstarb, so daß sein Ruf viel zu laut wurde und grell durch dieStraße hallte: »Betrunken ist er.Stockvoll.Und so was fährtauf der Straße herum.Eingesperrt gehört der, hinter Schloßund Riegel& «Die Umstehenden verboten ihm, so weiterzuschreien.Er hättein seiner Erregung gar nicht bemerkt, daß der Motor nichtmehr heulte.Zuerst müsse einmal geholfen werden.Alwin sahwieder auf das grobe Gesicht des Liegenden hinab, die Augenstarrten durch kleine Schlitze zu ihm herauf und bewegten sichnicht.Unter der Nase hatte sich ein schwarzes Gerinnselgebildet.Einer knipste eine Taschenlampe an: die Lippenwaren zerschlagen, das ganze Gesicht war zerschürft, Moment,Alwin griff zu und zog aus der Rocktasche des Ohnmächtigeneine Flasche, aha, Alkohol, Schnaps, purer Schnaps,widerliches, billiges Fuselzeug, da, bitte, riecht alle daran, derKerl ist voll, ich bin nicht schuldig, da seht ihr es doch, der hates sich selbst zuzuschreiben,, stockbesoffen&Einer sagte, man müsse den Verletzten mit Alwins Auto insKrankenhaus bringen.Alwin weigerte sich.Zuerst die Polizei!Er habe ein sauberes Gewissen.Er rühre nichts an.Zuerstmüsse alles protokolliert werden.Er sei Rechtsanwalt undwisse Bescheid.Aber jetzt war der Arzt eingetroffen, derbefahl den sofortigen Abtransport des Verletzten.Die Stelle,wo er gelegen hatte, markierte er mit einer Kreide.Ilseflüsterte Alwin zu, er solle sich nicht widersetzen.Alwin holte also sein Auto, schimpfte aber in einem fortgegen den Betrunkenen und dachte, obwohl er spürte, daß dasnicht recht war, der Kerl beschmutzt mir auch noch mein Auto,er verbot sich diesen Gedanken, aber während zwei Männerunter Anleitung des Arztes den Verletzten in Alwins Autobetteten, kehrte dieser Gedanke immer wieder zurück.Der Arzt sagte, der Zustand des Verletzten sei sehr ernst.AlsAlwin darauf antwortete, daß sich das der Motorradfahrerselbst zuzuschreiben habe, sagte der Arzt, Alwin solle sichschämen, in diesem Augenblick von Schuldfragen zu sprechen,es könne immerhin sein, daß der Gestürzte seinenVerletzungen erliege.Alwin spürte, wie ihm das Blut in denKopf schoß, er mußte sich am Auto festhalten, was sagte derArzt da, den Verletzungen erliegen, dieser Betrunkene, derschräg über die Straße getorkelt war mit seinemKleinmotorrad, das wäre eine schöne Geschichte,Gerichtsverhandlung, Zeitungsberichte, das konnte sein Ruinsein, etwas bleibt immer hängen, man gibt nie einem allein dieganze Schuld, schon wegen der Versicherung, und er, amBeginn seiner politischen Laufbahn, wie sollte er Wählergewinnen, einen Mörder würden ihn seine politischen Gegnernennen, ein Politiker braucht eine saubere Weste, am Anfangvor allem, und nun mußte ihm so was passieren.Alwin spürte eine Wut aufsteigen gegen diesen Betrunkenen.Er hatte in den Rückspiegel gesehen, nach Cécile, aber er hattedoch die rechte Straßenseite nicht verlassen, oder doch?Schnell gefahren war er ja.Ob Cécile gesehen hatte, daß er dieganze Zeit in den Rückspiegel geschaut hatte? Und wenn sie sgesehen hatte, wenn man sie als Zeugin vorlud, würde sie essagen? Er hatte ja Kontakt mit ihr gesucht, sie hatte ihn nichtein einziges Mal angesehen.Also hatte sie es gar nichtbemerkt! Vom Krankenhaus fuhr Alwin wieder zurUnfallstelle zurück.Die Polizei war eingetroffen und hattealles zu Protokoll genommen.Alwin machte seine Aussagen:er war rechts gefahren, mit mäßiger Geschwindigkeit, plötzlichtorkelt von der anderen Seite ein Licht auf ihn zu, er willausweichen, das , gelingt ihm auch fast, aber an der linkenWagenseite streift der Motorradfahrer doch noch, vor allem amhinteren Kotflügel, das muß ihn zu Fall gebracht haben.Wenn Alwin nicht geistesgegenwärtig ausgewichen wäre, na ja, daskann man sich schon vorstellen, was dann mit demBetrunkenen passiert wäre.Auf die Frage, ob er schon aufgrößere Entfernung gesehen habe, daß auf der anderenStraßenseite ein Fahrzeug entgegenkomme, antwortete er mitJa.Nach diesem »Ja« suchte er Céciles Blick.Sie stand undschaute zu Boden, wo die Silhouette des Gestürzten vonwasserfester Kreide bezeichnet war, sogar die weit nach vornegefallenen Hände waren genau zu sehen.Bevor Cécile und Ilsewieder im Auto Platz nahmen, breitete Alwin zwei Deckenüber die vom Blut des Verletzten besudelten Sitze.Er führteimmer zwei Decken mit im Auto.Ilse war darüber erstaunt.Alwin sagte verlegen, man wisse nie, wozu man sie brauchenkönne.Dieser ärgerliche Vorfall beweise es ja.Er ärgerte sichjetzt, weil er die Decken nicht ausgebreitet hatte, bevor derVerletzte hineingelegt worden war.Dieser Arzt hatte ihneingeschüchtert.Mit einem tonlosen Gutnacht verabschiedetesich Cécile vor dem Haus, in dem sie wohnte.Auf Ilses undAlwins Reden gegen den Betrunkenen hatte sie kein Wortentgegnet.Alwin war dem Weinen nahe.Immer wiederstachelte er sich zu neuen Reden auf, erzeugte Wut in sich undEmpörung, um das Gefühl unsäglicher Bedrückungloszuwerden, das ihn beim Anblick des Gestürzten überfallenhatte, eine Niedergeschlagenheit, die wie eine Lähmung in ihmwuchs und ihm das Wasser in die Augen trieb.Er könne jetztnoch nicht schlafen, sagte er, als sie zu Hause vorfuhren, Ilsemöge bitte allein hinaufgehen [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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