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.Er nahmsie in seine Hand und betastete sie behutsam, bis Katiedie Faust öffnete.Dann umschloss er ihre Hand mitseiner viel größeren.Das Mädchen sah ihn irritiert an.Was für eine Art Arzt wollte er denn werden? Er tatnichts anderes, als ihre Hand festzuhalten.Eigentlichhätte sie sich jetzt losreißen müssen, aber sie fühlte sichim dunklen Licht seiner Augen gefangen.Die zogen siemehr und mehr zu sich heran, bis sich etwasMerkwürdiges tat: Die Schmerzen in ihren Fingerknö-cheln vergingen und machten einer Wärme Platz, diesich in ihrem ganzen Körper ausbreitete.Als er ihre Handendlich freigab, hatten sich die Schürfwunden zwar nochnicht geschlossen, aber sie schmerzten nicht mehr.Dafürrieb der junge Mann seine eigene Rechte, so als sei er esgewesen, der dem Postillon eine verpasst hatte.Katie betrachtete erst ihre Finger und dann ihn.»Wiehabt Ihr das gemacht?«»Mit Zauberei«, antwortete er und zog bedeutungsvolldie Brauen hoch.Das Mädchen hatte zwar alle Formen vonÜbersinnlichem noch nie für bare Münze genommen,aber bei diesem Mann hier war sie fast versucht, ihm zuglauben.»SeidIhrdenneinMagieroderHexenmeister?« »Nein, nur der Urururenkel voneinem.« Seine braunen Augen lachten.Wahrscheinlichzog er sie auf, aber das machte ihr nicht das Geringsteaus.Als der Mann diesmal seine Hand ausstreckte, umihre zu nehmen, wich sie nicht mehr vor ihm zurück.»Miss Katherine, vermutlich empfindet Ihr mich als un-verschämt, weil wir uns ja erst so kurz kennen.Doch ichhoffe, dass Ihr mir gestattet, Euch einen Rat zu geben.Vielleicht gefällt es Euch hier in Torrecombe ja wirklichnicht, und dann wollt Ihr tatsächlich weglaufen.Doch esempfiehltsichnie,einesoschwerwiegendeEntscheidung zu treffen, wenn man müde und erschöpftist.Zufällig weiß ich, dass Effies Koch ein großartigesDinner mit Roastbeef zubereitet hat.Ich würde michsehr geehrt fühlen, wenn Ihr mich ins Haus begleitet undEuch zusammen mit mir den Braten munden ließet.«Die bloße Erwähnung einer Mahlzeit brachte KatiesMagen zum Knurren.»Mit Kartoffeln und Gemüse?«,erkundigte sie sich vorsichtig.»Das möchte ich dochannehmen.« »Und auch Kuchen zum Nachtisch?«»Wenn der fehlen sollte, ziehe ich mir persönlich eineSchürze an und backe einen, das gelobe ich.«Das Mädchen konnte das Lächeln nicht längerzurückhalten.Aber erst musste noch etwas für sieherausspringen.Ihr Blick fiel auf den Gehstock mit demschmucken Griff, der ihr schon von Anfang an ins Augegestochenwar.»GestattetIhrmir,dendaauszuprobieren?« Eine solche Bitte schien denZaubererurenkel zunächst zu verwundern, aber dannnickte er.»Wenn Ihr das wünscht, aber ich fürchte, Ihrwerdet ihn nicht allzu unterhaltsam finden.«Weil es ihm selbst ganz genauso ging, schoss es demMädchen in plötzlicher Einsicht durch den Kopf.Wie siewar auch er es gewohnt, gute Miene zum bösen Spiel zumachen.Im Grunde hätte sie jetzt nachgeben können, aber einängstlicher Blick auf das Kutschenfenster rief ihr dieMenge ins Bewusstsein zurück, die sich immer nochdraußen aufhielt.Der Wunderheiler schien sofort zu spüren, was in ihrvorging, denn er sagte: »Keine Sorge, ich werde dieLeute verscheuchen.Niemand wird Euch belästigen.Undsolltet Ihr zu müde sein, könnte ich Euch auch ins Haustragen.Dann müsstet Ihr niemanden anschauen.« Katiewunderte sich, wie willkommen ihr dieses Angebot war.Sie fühlte sich hundemüde, warf aber dennoch einenzweifelnden Blick auf ihn und seinen Stock.»Wie wolltIhr mich denn tragen, wo Ihr doch nicht einmal richtiggehen -« Entsetzt über ihre plumpen Worte, hielt siesofort inne.Vermutlich zum ersten Mal in ihrem Lebennahm sie Rücksicht auf einen anderen Menschen.Dochzu ihrer großen Erleichterung zwinkerte er ihr zu: »Ihrwärt überrascht, Miss Katherine, wenn Ihr wüsstet, wasich alles vermag, wenn ich es mir nur fest vornehme.«Damit nahm er seinen Stock und wollte schon dieKutschentür öffnen, als sie ihn zurückhielt.Aller Mutverließ das Mädchen, aber sie wusste, dass sie nochetwas klarstellen musste.Als er sie mit seinen braunen Augen fragend ansah, fieles ihr noch schwerer, zu sprechen.Mehrmals schluckenderklärte sie: »Ich bin nicht Miss Katherine, sonderneinfach Kate.« Und bevor er nachfragen konnte, fügtesie hinzu: »Ich habe keinen anderen Namen, weil ichnämlich ein uneheliches Kind bin!«Sie senkte den Kopf und erwartete, dass er sie mitVerachtung überschütten und ablehnen würde, wie dasso viele vor ihm getan hatten.Aber stattdessen hob erihren Kopf an, damit sie ihn ansehen musste.»Das kannman wohl kaum als Eure Schuld ansehen, oder, meineLiebe?« Er setzte wieder dieses leicht melancholischeLächeln auf.»Außerdem hat man Euch adoptiert.Vonnun an werdet Ihr Miss Kate Fitzleger sein.« Das bekamsie nur mit einem Ohr mit, denn viel besser gefiel ihr,wie warm sich seine Hand anfühlte, als er ihr über dieWange strich.Mit einiger Mühe stieg er nun aus der Kutsche.Halbaus der Tür, drehte er sich zu ihr um und stellte sich vor:»Ich heiße übrigens Valentine St.Leger.« »Valentine St.Leger«, wiederholte sie den großartigsten Namen, densie je gehört hatte.Als sich die Tür hinter ihm schloss,atmete das Mädchen tief aus und legte eine Hand an dieWange, um seine Berührung ewig dort festzuhalten.Dann huschte sie zum Fenster und hob den Vorhanghoch, um festzustellen, was Valentine St.Leger anstellte.Das Meer ununterscheidbarer Gesichter löste sich be-reits auf.Katie wunderte sich, wie dieser Mann das fertigbrachte.Er brüllte nicht, und er bedrohte auch nieman-den.Nein, er sprach einfach mit seiner ruhigen Stimmezu den Menschen.Vielleicht war der junge Mann jawirklich der Urenkel eines richtigen Hexenmeisters.Dann stockte ihr der Atem, als sie begriff, was für einenMenschen sie kennen gelernt hatte: Einen echtenGentleman von der Art, von der Katie geglaubt hatte,dass sie nicht mehr existiere.Als er zur Kutsche zurückkehrte und ihr die Tür öffnete,hielt sich außer ihm niemand mehr draußen auf.DenStock hatte er dem Postjungen gegeben, stand jetzt aufseinem gesunden Bein und wartete darauf, dass MissKate ausstieg.Das Mädchen wagte sich zwar bis zur Tür, aber nichtweiter.Nie zuvor hatte sie einem Menschen getraut.Wenn dieser Gentleman sie nun in Effies Haus trüge undsie dort im Stich ließe? Wenn sie ihn dann nie wieder zuGesicht bekäme?.»Ihr wollt wirklich bleiben und mit mir zu Abendessen?«, fragte sie.»Selbstverständlich.«»Und Euren Gehstock darf ich auch ausprobieren?«»Das habe ich Euch versprochen, oder?« Einwunderbarer Einfall kam ihr.Sie atmete tief ein undstellte dann die allerkühnste Frage: »Ich möchte nichtKate Fitzleger sein.Würde es Euch etwas ausmachen,Euren Nachnamen mit mir zu teilen?« Er lachte.»Malsehen, was sich da machen lässt.« Nun streckteValentine die Arme aus und bedachte sie mit seinemtypischen Lächeln, in das sie sich bereits verliebt hatte.Dem Mädchen wurde schwindelig, und wenn er sie dazuaufgefordert hätte, wäre sie jetzt von einem Klippenrandgesprungen.Mit einem Mal fiel es ihr gar nicht mehr schwer, sichvon der Kutschentür abzustoßen - und in seinen Armenzu landen.Er hielt sie sicher und fest - und war noch stärker, alssie vermutet hatte.Valentine drückte Kate an sich undsetzte sich dann mit einer eigentümlichen Gangart inBewegung.Das kaputte Bein zog er bei jedem Schrittnach.Doch das störte Katie nicht [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.Er nahmsie in seine Hand und betastete sie behutsam, bis Katiedie Faust öffnete.Dann umschloss er ihre Hand mitseiner viel größeren.Das Mädchen sah ihn irritiert an.Was für eine Art Arzt wollte er denn werden? Er tatnichts anderes, als ihre Hand festzuhalten.Eigentlichhätte sie sich jetzt losreißen müssen, aber sie fühlte sichim dunklen Licht seiner Augen gefangen.Die zogen siemehr und mehr zu sich heran, bis sich etwasMerkwürdiges tat: Die Schmerzen in ihren Fingerknö-cheln vergingen und machten einer Wärme Platz, diesich in ihrem ganzen Körper ausbreitete.Als er ihre Handendlich freigab, hatten sich die Schürfwunden zwar nochnicht geschlossen, aber sie schmerzten nicht mehr.Dafürrieb der junge Mann seine eigene Rechte, so als sei er esgewesen, der dem Postillon eine verpasst hatte.Katie betrachtete erst ihre Finger und dann ihn.»Wiehabt Ihr das gemacht?«»Mit Zauberei«, antwortete er und zog bedeutungsvolldie Brauen hoch.Das Mädchen hatte zwar alle Formen vonÜbersinnlichem noch nie für bare Münze genommen,aber bei diesem Mann hier war sie fast versucht, ihm zuglauben.»SeidIhrdenneinMagieroderHexenmeister?« »Nein, nur der Urururenkel voneinem.« Seine braunen Augen lachten.Wahrscheinlichzog er sie auf, aber das machte ihr nicht das Geringsteaus.Als der Mann diesmal seine Hand ausstreckte, umihre zu nehmen, wich sie nicht mehr vor ihm zurück.»Miss Katherine, vermutlich empfindet Ihr mich als un-verschämt, weil wir uns ja erst so kurz kennen.Doch ichhoffe, dass Ihr mir gestattet, Euch einen Rat zu geben.Vielleicht gefällt es Euch hier in Torrecombe ja wirklichnicht, und dann wollt Ihr tatsächlich weglaufen.Doch esempfiehltsichnie,einesoschwerwiegendeEntscheidung zu treffen, wenn man müde und erschöpftist.Zufällig weiß ich, dass Effies Koch ein großartigesDinner mit Roastbeef zubereitet hat.Ich würde michsehr geehrt fühlen, wenn Ihr mich ins Haus begleitet undEuch zusammen mit mir den Braten munden ließet.«Die bloße Erwähnung einer Mahlzeit brachte KatiesMagen zum Knurren.»Mit Kartoffeln und Gemüse?«,erkundigte sie sich vorsichtig.»Das möchte ich dochannehmen.« »Und auch Kuchen zum Nachtisch?«»Wenn der fehlen sollte, ziehe ich mir persönlich eineSchürze an und backe einen, das gelobe ich.«Das Mädchen konnte das Lächeln nicht längerzurückhalten.Aber erst musste noch etwas für sieherausspringen.Ihr Blick fiel auf den Gehstock mit demschmucken Griff, der ihr schon von Anfang an ins Augegestochenwar.»GestattetIhrmir,dendaauszuprobieren?« Eine solche Bitte schien denZaubererurenkel zunächst zu verwundern, aber dannnickte er.»Wenn Ihr das wünscht, aber ich fürchte, Ihrwerdet ihn nicht allzu unterhaltsam finden.«Weil es ihm selbst ganz genauso ging, schoss es demMädchen in plötzlicher Einsicht durch den Kopf.Wie siewar auch er es gewohnt, gute Miene zum bösen Spiel zumachen.Im Grunde hätte sie jetzt nachgeben können, aber einängstlicher Blick auf das Kutschenfenster rief ihr dieMenge ins Bewusstsein zurück, die sich immer nochdraußen aufhielt.Der Wunderheiler schien sofort zu spüren, was in ihrvorging, denn er sagte: »Keine Sorge, ich werde dieLeute verscheuchen.Niemand wird Euch belästigen.Undsolltet Ihr zu müde sein, könnte ich Euch auch ins Haustragen.Dann müsstet Ihr niemanden anschauen.« Katiewunderte sich, wie willkommen ihr dieses Angebot war.Sie fühlte sich hundemüde, warf aber dennoch einenzweifelnden Blick auf ihn und seinen Stock.»Wie wolltIhr mich denn tragen, wo Ihr doch nicht einmal richtiggehen -« Entsetzt über ihre plumpen Worte, hielt siesofort inne.Vermutlich zum ersten Mal in ihrem Lebennahm sie Rücksicht auf einen anderen Menschen.Dochzu ihrer großen Erleichterung zwinkerte er ihr zu: »Ihrwärt überrascht, Miss Katherine, wenn Ihr wüsstet, wasich alles vermag, wenn ich es mir nur fest vornehme.«Damit nahm er seinen Stock und wollte schon dieKutschentür öffnen, als sie ihn zurückhielt.Aller Mutverließ das Mädchen, aber sie wusste, dass sie nochetwas klarstellen musste.Als er sie mit seinen braunen Augen fragend ansah, fieles ihr noch schwerer, zu sprechen.Mehrmals schluckenderklärte sie: »Ich bin nicht Miss Katherine, sonderneinfach Kate.« Und bevor er nachfragen konnte, fügtesie hinzu: »Ich habe keinen anderen Namen, weil ichnämlich ein uneheliches Kind bin!«Sie senkte den Kopf und erwartete, dass er sie mitVerachtung überschütten und ablehnen würde, wie dasso viele vor ihm getan hatten.Aber stattdessen hob erihren Kopf an, damit sie ihn ansehen musste.»Das kannman wohl kaum als Eure Schuld ansehen, oder, meineLiebe?« Er setzte wieder dieses leicht melancholischeLächeln auf.»Außerdem hat man Euch adoptiert.Vonnun an werdet Ihr Miss Kate Fitzleger sein.« Das bekamsie nur mit einem Ohr mit, denn viel besser gefiel ihr,wie warm sich seine Hand anfühlte, als er ihr über dieWange strich.Mit einiger Mühe stieg er nun aus der Kutsche.Halbaus der Tür, drehte er sich zu ihr um und stellte sich vor:»Ich heiße übrigens Valentine St.Leger.« »Valentine St.Leger«, wiederholte sie den großartigsten Namen, densie je gehört hatte.Als sich die Tür hinter ihm schloss,atmete das Mädchen tief aus und legte eine Hand an dieWange, um seine Berührung ewig dort festzuhalten.Dann huschte sie zum Fenster und hob den Vorhanghoch, um festzustellen, was Valentine St.Leger anstellte.Das Meer ununterscheidbarer Gesichter löste sich be-reits auf.Katie wunderte sich, wie dieser Mann das fertigbrachte.Er brüllte nicht, und er bedrohte auch nieman-den.Nein, er sprach einfach mit seiner ruhigen Stimmezu den Menschen.Vielleicht war der junge Mann jawirklich der Urenkel eines richtigen Hexenmeisters.Dann stockte ihr der Atem, als sie begriff, was für einenMenschen sie kennen gelernt hatte: Einen echtenGentleman von der Art, von der Katie geglaubt hatte,dass sie nicht mehr existiere.Als er zur Kutsche zurückkehrte und ihr die Tür öffnete,hielt sich außer ihm niemand mehr draußen auf.DenStock hatte er dem Postjungen gegeben, stand jetzt aufseinem gesunden Bein und wartete darauf, dass MissKate ausstieg.Das Mädchen wagte sich zwar bis zur Tür, aber nichtweiter.Nie zuvor hatte sie einem Menschen getraut.Wenn dieser Gentleman sie nun in Effies Haus trüge undsie dort im Stich ließe? Wenn sie ihn dann nie wieder zuGesicht bekäme?.»Ihr wollt wirklich bleiben und mit mir zu Abendessen?«, fragte sie.»Selbstverständlich.«»Und Euren Gehstock darf ich auch ausprobieren?«»Das habe ich Euch versprochen, oder?« Einwunderbarer Einfall kam ihr.Sie atmete tief ein undstellte dann die allerkühnste Frage: »Ich möchte nichtKate Fitzleger sein.Würde es Euch etwas ausmachen,Euren Nachnamen mit mir zu teilen?« Er lachte.»Malsehen, was sich da machen lässt.« Nun streckteValentine die Arme aus und bedachte sie mit seinemtypischen Lächeln, in das sie sich bereits verliebt hatte.Dem Mädchen wurde schwindelig, und wenn er sie dazuaufgefordert hätte, wäre sie jetzt von einem Klippenrandgesprungen.Mit einem Mal fiel es ihr gar nicht mehr schwer, sichvon der Kutschentür abzustoßen - und in seinen Armenzu landen.Er hielt sie sicher und fest - und war noch stärker, alssie vermutet hatte.Valentine drückte Kate an sich undsetzte sich dann mit einer eigentümlichen Gangart inBewegung.Das kaputte Bein zog er bei jedem Schrittnach.Doch das störte Katie nicht [ Pobierz całość w formacie PDF ]