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.Sie fragte sich, ob dieser amerikanische Prolet ohne Manieren gleich seine Hose öffnen und vor ihren Augen pinkeln würde.Doch er stellte sich vor das schäbige Handwaschbecken und begann, sich das Blut von den Armen zu waschen.Sein stahlgrauer Blick ruhte dabei auf ihr.Er zog sich das blutverschmierte Hemd über den Kopf und inspizierte seine Wunden.Brandon hatte den Körper eines Kämpfers.Er war komplett mit Tätowierungen bedeckt wie ein Mann, der viele Schlachten geschlagen hatte.Jede einzelne hatte er sich in seine Haut eingravieren lassen.Die Geschichte seiner Tapferkeit war in blauer Tinte in sein Fleisch geritzt.Gleich über seinem Herzen war ein Tribal, ein wirbelnder Drache, dessen Körper sich bis auf seinen Bizeps ausdehnte.Von dort, von seinem linken Arm nach unten führend, verschmolz die Zeichnung mit einem Baum des Lebens, dessen Zweige in einem keltischen Muster mit vier ineinander verschränkten Ecken endeten.Auf dem anderen Arm war eine Maya-Sonne abgebildet, verschiedene Tribals und Tiere, manche echt, manche Fantasiegestalten.Löwen, Schlangen und Adler mischten sich mit Greifen und Phönixen.Die vielen verschiedenen Figuren, alle in einfarbigen Schattierungen aus schwarzer und grauer Tinte, verschmolzen auf seiner Haut zu einem harmonischen und ästhetischen Ganzen.Als der Engel jetzt die Schnittwunde an seinem Bauch untersuchte, gab er den Blick auf sein wohl beeindruckendstes Tattoo frei.Es bedeckte den gesamten Rücken und bestand aus einem riesigen Engel in Schwarz und Grau.Aus der menschlichen Gestalt wuchsen gefiederte Flügel, deren Spitzen Brandons Schulterblätter bedeckten.An jedem anderen Mann wäre dieses Tattoo ein bloßer Körperschmuck gewesen.An Brandon war es jedoch ein Sinnbild Gottes, das ihr direkt ins Gesicht starrte.Sie hatte immer geahnt, dass dieser Tag kommen würde.Der Tag der Abrechnung.Bei all den Verbrechen, die sie begangen hatte, hatte sie es vermutlich sogar verdient.Und doch – welche merkwürdige Art, sie gefangen zu halten, in einem billigen Hotel ans Bett gefesselt.Sie wandte den Blick ab, unfähig, das Bild noch länger zu betrachten.„Oh, Dio.“Die Worte schlüpften aus ihrem Mund.Nicht als Gebet, einfach so.„Da sind keine normalen Tattoos, oder?“Anstatt einer Antwort betrachtete er Luciana einfach.Seine grauen Augen hatten etwas Unheil Verkündendes.„Was bedeuten sie?“„Sie stehen für meine Missionen.“Er führte das Thema nicht näher aus, und sie fragte nicht weiter.Diese Erklärung reichte ihr.Die Tinte auf seiner Haut erzählte die Geschichte der Menschen, die er gerettet hatte.Der Menschen, denen er geholfen hatte.„Und was, wenn Ihnen die Farbe ausgeht? Gibt’s dann keine Tattoos mehr?“„Ich lasse mir diese Tattoos nicht auf herkömmliche Weise stechen, in einem Studio oder von einem Tätowierkünstler.“ „Wo kommen sie dann her?“Ein Blick in seine Augen war wie ein Blick in die Tiefen des Ozeans.„Sie tauchen einfach auf.Jedes Mal, wenn ich eine Mission abgeschlossen habe.“„Und wenn Sie sie nicht abschließen?“Er zuckte die Schultern.„Kam noch nie vor.“„Hat man Sie geschickt, um mich zu töten?“, brach es aus ihr heraus, schon beinahe hysterisch.Sie fragte sich, was auf seiner Haut zu lesen sein würde, wenn er mit ihr fertig war.„Wie gesagt.Ich bin nur gekommen, um Sie abzuholen.Nicht mehr und nicht weniger.Gewaltanwendung ist nicht meine bevorzugte Arbeitsweise.“„Was zum Teufel soll denn das heißen?“„Das heißt, dass ich keinerlei Intention hege, Ihnen etwas zu tun“, erklärt er in aller Seelenruhe.„Wenn Sie kooperieren, ersparen Sie sich weitere Verletzungen.“Anscheinend waren seine Verletzungen nicht weiter beachtenswert.Er verließ das Bad und ging zu seiner Tasche, um sie auszupacken.Luciana konnte den Blick nicht von seinen Tätowierungen lassen.Sie bestaunte das filigrane Meisterwerk aus Farbe und Haut und las die Geschichten, die auf seinem Körper abgebildet waren.Es waren allesamt Symbole dafür, wer und was er war.Und da wurde ihr klar, dass es keinen Zweck hatte, gegen ihn zu kämpfen.Sie würde auf andere Methoden zurückgreifen müssen, um das zu bekommen, was sie haben wollte.Er zog ein frisches Hemd an und freute sich, dass er seine Tasche vom Flughafen direkt hatte hierherschicken lassen.Er spürte, wie Luciana seinen Körper studierte, und warf ihr einen warnenden Blick zu.Sie saß auf dem Bett und sah eigentlich ganz harmlos aus, ein bisschen wie eine gefangen genommene Prinzessin [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.Sie fragte sich, ob dieser amerikanische Prolet ohne Manieren gleich seine Hose öffnen und vor ihren Augen pinkeln würde.Doch er stellte sich vor das schäbige Handwaschbecken und begann, sich das Blut von den Armen zu waschen.Sein stahlgrauer Blick ruhte dabei auf ihr.Er zog sich das blutverschmierte Hemd über den Kopf und inspizierte seine Wunden.Brandon hatte den Körper eines Kämpfers.Er war komplett mit Tätowierungen bedeckt wie ein Mann, der viele Schlachten geschlagen hatte.Jede einzelne hatte er sich in seine Haut eingravieren lassen.Die Geschichte seiner Tapferkeit war in blauer Tinte in sein Fleisch geritzt.Gleich über seinem Herzen war ein Tribal, ein wirbelnder Drache, dessen Körper sich bis auf seinen Bizeps ausdehnte.Von dort, von seinem linken Arm nach unten führend, verschmolz die Zeichnung mit einem Baum des Lebens, dessen Zweige in einem keltischen Muster mit vier ineinander verschränkten Ecken endeten.Auf dem anderen Arm war eine Maya-Sonne abgebildet, verschiedene Tribals und Tiere, manche echt, manche Fantasiegestalten.Löwen, Schlangen und Adler mischten sich mit Greifen und Phönixen.Die vielen verschiedenen Figuren, alle in einfarbigen Schattierungen aus schwarzer und grauer Tinte, verschmolzen auf seiner Haut zu einem harmonischen und ästhetischen Ganzen.Als der Engel jetzt die Schnittwunde an seinem Bauch untersuchte, gab er den Blick auf sein wohl beeindruckendstes Tattoo frei.Es bedeckte den gesamten Rücken und bestand aus einem riesigen Engel in Schwarz und Grau.Aus der menschlichen Gestalt wuchsen gefiederte Flügel, deren Spitzen Brandons Schulterblätter bedeckten.An jedem anderen Mann wäre dieses Tattoo ein bloßer Körperschmuck gewesen.An Brandon war es jedoch ein Sinnbild Gottes, das ihr direkt ins Gesicht starrte.Sie hatte immer geahnt, dass dieser Tag kommen würde.Der Tag der Abrechnung.Bei all den Verbrechen, die sie begangen hatte, hatte sie es vermutlich sogar verdient.Und doch – welche merkwürdige Art, sie gefangen zu halten, in einem billigen Hotel ans Bett gefesselt.Sie wandte den Blick ab, unfähig, das Bild noch länger zu betrachten.„Oh, Dio.“Die Worte schlüpften aus ihrem Mund.Nicht als Gebet, einfach so.„Da sind keine normalen Tattoos, oder?“Anstatt einer Antwort betrachtete er Luciana einfach.Seine grauen Augen hatten etwas Unheil Verkündendes.„Was bedeuten sie?“„Sie stehen für meine Missionen.“Er führte das Thema nicht näher aus, und sie fragte nicht weiter.Diese Erklärung reichte ihr.Die Tinte auf seiner Haut erzählte die Geschichte der Menschen, die er gerettet hatte.Der Menschen, denen er geholfen hatte.„Und was, wenn Ihnen die Farbe ausgeht? Gibt’s dann keine Tattoos mehr?“„Ich lasse mir diese Tattoos nicht auf herkömmliche Weise stechen, in einem Studio oder von einem Tätowierkünstler.“ „Wo kommen sie dann her?“Ein Blick in seine Augen war wie ein Blick in die Tiefen des Ozeans.„Sie tauchen einfach auf.Jedes Mal, wenn ich eine Mission abgeschlossen habe.“„Und wenn Sie sie nicht abschließen?“Er zuckte die Schultern.„Kam noch nie vor.“„Hat man Sie geschickt, um mich zu töten?“, brach es aus ihr heraus, schon beinahe hysterisch.Sie fragte sich, was auf seiner Haut zu lesen sein würde, wenn er mit ihr fertig war.„Wie gesagt.Ich bin nur gekommen, um Sie abzuholen.Nicht mehr und nicht weniger.Gewaltanwendung ist nicht meine bevorzugte Arbeitsweise.“„Was zum Teufel soll denn das heißen?“„Das heißt, dass ich keinerlei Intention hege, Ihnen etwas zu tun“, erklärt er in aller Seelenruhe.„Wenn Sie kooperieren, ersparen Sie sich weitere Verletzungen.“Anscheinend waren seine Verletzungen nicht weiter beachtenswert.Er verließ das Bad und ging zu seiner Tasche, um sie auszupacken.Luciana konnte den Blick nicht von seinen Tätowierungen lassen.Sie bestaunte das filigrane Meisterwerk aus Farbe und Haut und las die Geschichten, die auf seinem Körper abgebildet waren.Es waren allesamt Symbole dafür, wer und was er war.Und da wurde ihr klar, dass es keinen Zweck hatte, gegen ihn zu kämpfen.Sie würde auf andere Methoden zurückgreifen müssen, um das zu bekommen, was sie haben wollte.Er zog ein frisches Hemd an und freute sich, dass er seine Tasche vom Flughafen direkt hatte hierherschicken lassen.Er spürte, wie Luciana seinen Körper studierte, und warf ihr einen warnenden Blick zu.Sie saß auf dem Bett und sah eigentlich ganz harmlos aus, ein bisschen wie eine gefangen genommene Prinzessin [ Pobierz całość w formacie PDF ]