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.»Selbstverständlich«, erwiderte Rechtsanwalt Marshall.»Wenn Sie mich nicht hergebeten hätten, hätte ich selbst diese Zusammenkunft vorgeschlagen, Mr Jackson.Die Morgenzeitungen berichten heute bereits über die neuen Entwicklungen.Leider ist das Interesse der Öffentlichkeit wieder auf den Fall gelenkt.«»Einige Journalisten haben bereits angerufen und um Interviews gebeten«, meinte Mary Durrant bitter.»Das war zu erwarten.Ich würde Ihnen dringend raten, es liebenswürdig abzulehnen, in irgendeiner Weise Stellung zu nehmen.«»Superintendent Huish, der seinerzeit den Fall bearbeitete, hat sich für morgen zu einer Besprechung bei uns angemeldet.«»Ja, ich fürchte, dass eine Wiederaufnahme des Falles unvermeidlich sein wird, obwohl ich mir kaum vorzustellen vermag, dass die Polizei wirklich glaubt, jetzt noch neues Beweismaterial ans Licht fördern zu können.«»Mir ist das Ganze völlig klar«, erklärte Mary Durrant.»Die Haustür war zwar fest verschlossen und verriegelt, aber wenn irgendjemand gekommen wäre, der vorgab, Mutter in einer dringenden Angelegenheit sprechen zu müssen, hätte sie ihm die Tür geöffnet.So und nicht anders muss es gewesen sein.Mein Vater glaubte, es kurz nach sieben klingeln gehört zu haben.«Marshall sah Leo fragend an.»Ich kann mich jetzt natürlich nicht mehr genau erinnern«, sagte Leo, »aber damals war ich der Meinung, es hätte geklingelt.Ich wollte gerade hinuntergehen, als ich das Öffnen und Schließen der Haustür zu hören glaubte.Ich vernahm aber bestimmt keine lauten Stimmen, auch kein Geräusch, das hätte vermuten lassen, dass sich jemand gewaltsam Eintritt verschaffen wollte – das wäre mir keinesfalls entgangen.«»Wir alle wissen, dass es skrupellose Menschen gibt, die behaupten, in einer verzweifelten Lage zu sein, sich unter diesem Vorwand Eintritt verschaffen und ihr ahnungsloses Opfer niederschlagen, bevor sie sein Geld oder seine Juwelen stehlen.Ich nehme an, dass es so gewesen ist in diesem Fall.«Marshall sprach mit etwas zu viel Überzeugungskraft.Dabei blickte er sich aufmerksam in dem kleinen Kreis um und versuchte, sich von jedem Einzelnen ein genaues Bild zu machen.Die hübsche Mary Durrant schien phantasielos, unbeschwert und sehr selbstsicher zu sein.Ihr Mann, der hinter ihr in einem Rollstuhl saß, machte einen intelligenten Eindruck.Dieser Philip Durrant scheint die Sache nicht so ruhig hinzunehmen wie seine Frau, dachte Marshall, er ist sich wohl im Klaren über die unvermeidlichen Folgen dieser neuen Entwicklung.Andererseits mochte Mary Durrants Ruhe gespielt sein.Sie war schon als junges Mädchen still und zurückhaltend gewesen, imstande, ihre Gefühle zu verbergen.Philip drehte sich leicht in seinem Rollstuhl und sah den Anwalt mit offenen, ehrlichen Augen an – in denen jedoch ein Funken Ironie blitzte.Mary wendete den Kopf abrupt zur Seite.Die grenzenlose Bewunderung, ja Anbetung, mit der ihr Blick zuvor auf Philip geruht hatte, verblüffte Marshall.Natürlich wusste er, dass Mary eine hingebungsvolle Gattin war, aber er hatte sie stets als ein ruhiges, ziemlich leidenschaftsloses Geschöpf betrachtet – ohne besondere Vorlieben oder Abneigungen, so dass diese plötzliche »Gefühlsoffenbarung« ihn überraschte.So also stand sie zu ihrem Mann… Über Philip Durrant war er sich nicht so recht im Klaren.Er macht sich Sorgen, dachte Marshall.Über die Zukunft.Nun, dazu hatten sie im Moment allen Grund.Micky saß dem Anwalt gegenüber – ein gut aussehender junger Mann.Weshalb war er so verbittert? Waren ihm nicht immer alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt worden? Warum machte er den Eindruck eines Menschen, der Groll hegt gegen die ganze Welt?Neben ihm saß Tina wie ein glattes, elegantes Kätzchen.Sie hatte eine tiefe Stimme und eine ruhige Art, aber was mochte sich hinter ihrer äußeren Ruhe verbergen?Marshall wusste nicht viel von Tina, nur dass sie, der Anregung ihrer Mutter folgend, Bibliothekarin geworden war, dass sie eine eigene Wohnung in Redmyn besaß und nur zum Wochenende nach Hause kam.Jedenfalls war Tina an jenem Abend nicht im Sonneneck gewesen… andererseits war Redmyn nur fünfzehn Kilometer entfernt.Immerhin war anzunehmen, dass Tina und Micky nicht als Täter in Frage kamen.Marshall warf einen schnellen Blick auf Kirsten Lindstrom, die ihn herausfordernd ansah.Angenommen, sie hätte Mrs Jackson in einem Anfall blinder Wut angegriffen und erschlagen? Marshall hielt das nicht für ausgeschlossen.Sie war der Prototyp der verbitterten alten Jungfer, wahrscheinlich war sie neidisch und eifersüchtig.Aber hätte Kirsten Lindstrom es fertig gebracht, Clark kaltblütig zu opfern? Er wusste, dass sie alle Jackson-Kinder gern hatte und dass Clark von jeher ihr erklärter Liebling gewesen war, den sie vergötterte.Nein, er hielt es für ganz unmöglich…Sein Blick schweifte zu Leo Jackson und Gwenda Smith.Ihre Verlobung war klugerweise nicht öffentlich bekannt gegeben worden, obgleich die Tatsache wahrscheinlich in der Nachbarschaft ein offenes Geheimnis war; auch die Polizei musste davon gehört haben.In dieser Richtung würden sie natürlich versuchen, Erkundigungen einzuziehen.Das klassische Muster: Ehemann, Ehefrau und die »andere«.Aber Marshall konnte sich nicht vorstellen, dass Jackson seine Frau ermordet hatte.Er kannte ihn seit Jahren und hatte eine sehr hohe Meinung von ihm.Ein Intellektueller, ein warmherziger, hochgebildeter Mensch, ganz in seiner Arbeit aufgehend – keinesfalls ein Mann, der seine Frau mit dem Feuerhaken erschlagen würde!Und Gwenda Smith? Von ihr wusste er nur wenig.Er betrachtete ihre vollen Lippen, ihre reife Figur.Sie liebte Leo wahrscheinlich seit Jahren.Wie wäre Mrs Jacksons Einstellung zu einer Scheidung gewesen? Er hatte keine Ahnung, aber er zweifelte daran, dass Leo Jackson bei seinen altmodischen Ansichten eine Scheidung auch nur in Betracht gezogen hätte; auch glaubte er nicht, dass Gwenda seine Geliebte war [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.»Selbstverständlich«, erwiderte Rechtsanwalt Marshall.»Wenn Sie mich nicht hergebeten hätten, hätte ich selbst diese Zusammenkunft vorgeschlagen, Mr Jackson.Die Morgenzeitungen berichten heute bereits über die neuen Entwicklungen.Leider ist das Interesse der Öffentlichkeit wieder auf den Fall gelenkt.«»Einige Journalisten haben bereits angerufen und um Interviews gebeten«, meinte Mary Durrant bitter.»Das war zu erwarten.Ich würde Ihnen dringend raten, es liebenswürdig abzulehnen, in irgendeiner Weise Stellung zu nehmen.«»Superintendent Huish, der seinerzeit den Fall bearbeitete, hat sich für morgen zu einer Besprechung bei uns angemeldet.«»Ja, ich fürchte, dass eine Wiederaufnahme des Falles unvermeidlich sein wird, obwohl ich mir kaum vorzustellen vermag, dass die Polizei wirklich glaubt, jetzt noch neues Beweismaterial ans Licht fördern zu können.«»Mir ist das Ganze völlig klar«, erklärte Mary Durrant.»Die Haustür war zwar fest verschlossen und verriegelt, aber wenn irgendjemand gekommen wäre, der vorgab, Mutter in einer dringenden Angelegenheit sprechen zu müssen, hätte sie ihm die Tür geöffnet.So und nicht anders muss es gewesen sein.Mein Vater glaubte, es kurz nach sieben klingeln gehört zu haben.«Marshall sah Leo fragend an.»Ich kann mich jetzt natürlich nicht mehr genau erinnern«, sagte Leo, »aber damals war ich der Meinung, es hätte geklingelt.Ich wollte gerade hinuntergehen, als ich das Öffnen und Schließen der Haustür zu hören glaubte.Ich vernahm aber bestimmt keine lauten Stimmen, auch kein Geräusch, das hätte vermuten lassen, dass sich jemand gewaltsam Eintritt verschaffen wollte – das wäre mir keinesfalls entgangen.«»Wir alle wissen, dass es skrupellose Menschen gibt, die behaupten, in einer verzweifelten Lage zu sein, sich unter diesem Vorwand Eintritt verschaffen und ihr ahnungsloses Opfer niederschlagen, bevor sie sein Geld oder seine Juwelen stehlen.Ich nehme an, dass es so gewesen ist in diesem Fall.«Marshall sprach mit etwas zu viel Überzeugungskraft.Dabei blickte er sich aufmerksam in dem kleinen Kreis um und versuchte, sich von jedem Einzelnen ein genaues Bild zu machen.Die hübsche Mary Durrant schien phantasielos, unbeschwert und sehr selbstsicher zu sein.Ihr Mann, der hinter ihr in einem Rollstuhl saß, machte einen intelligenten Eindruck.Dieser Philip Durrant scheint die Sache nicht so ruhig hinzunehmen wie seine Frau, dachte Marshall, er ist sich wohl im Klaren über die unvermeidlichen Folgen dieser neuen Entwicklung.Andererseits mochte Mary Durrants Ruhe gespielt sein.Sie war schon als junges Mädchen still und zurückhaltend gewesen, imstande, ihre Gefühle zu verbergen.Philip drehte sich leicht in seinem Rollstuhl und sah den Anwalt mit offenen, ehrlichen Augen an – in denen jedoch ein Funken Ironie blitzte.Mary wendete den Kopf abrupt zur Seite.Die grenzenlose Bewunderung, ja Anbetung, mit der ihr Blick zuvor auf Philip geruht hatte, verblüffte Marshall.Natürlich wusste er, dass Mary eine hingebungsvolle Gattin war, aber er hatte sie stets als ein ruhiges, ziemlich leidenschaftsloses Geschöpf betrachtet – ohne besondere Vorlieben oder Abneigungen, so dass diese plötzliche »Gefühlsoffenbarung« ihn überraschte.So also stand sie zu ihrem Mann… Über Philip Durrant war er sich nicht so recht im Klaren.Er macht sich Sorgen, dachte Marshall.Über die Zukunft.Nun, dazu hatten sie im Moment allen Grund.Micky saß dem Anwalt gegenüber – ein gut aussehender junger Mann.Weshalb war er so verbittert? Waren ihm nicht immer alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt worden? Warum machte er den Eindruck eines Menschen, der Groll hegt gegen die ganze Welt?Neben ihm saß Tina wie ein glattes, elegantes Kätzchen.Sie hatte eine tiefe Stimme und eine ruhige Art, aber was mochte sich hinter ihrer äußeren Ruhe verbergen?Marshall wusste nicht viel von Tina, nur dass sie, der Anregung ihrer Mutter folgend, Bibliothekarin geworden war, dass sie eine eigene Wohnung in Redmyn besaß und nur zum Wochenende nach Hause kam.Jedenfalls war Tina an jenem Abend nicht im Sonneneck gewesen… andererseits war Redmyn nur fünfzehn Kilometer entfernt.Immerhin war anzunehmen, dass Tina und Micky nicht als Täter in Frage kamen.Marshall warf einen schnellen Blick auf Kirsten Lindstrom, die ihn herausfordernd ansah.Angenommen, sie hätte Mrs Jackson in einem Anfall blinder Wut angegriffen und erschlagen? Marshall hielt das nicht für ausgeschlossen.Sie war der Prototyp der verbitterten alten Jungfer, wahrscheinlich war sie neidisch und eifersüchtig.Aber hätte Kirsten Lindstrom es fertig gebracht, Clark kaltblütig zu opfern? Er wusste, dass sie alle Jackson-Kinder gern hatte und dass Clark von jeher ihr erklärter Liebling gewesen war, den sie vergötterte.Nein, er hielt es für ganz unmöglich…Sein Blick schweifte zu Leo Jackson und Gwenda Smith.Ihre Verlobung war klugerweise nicht öffentlich bekannt gegeben worden, obgleich die Tatsache wahrscheinlich in der Nachbarschaft ein offenes Geheimnis war; auch die Polizei musste davon gehört haben.In dieser Richtung würden sie natürlich versuchen, Erkundigungen einzuziehen.Das klassische Muster: Ehemann, Ehefrau und die »andere«.Aber Marshall konnte sich nicht vorstellen, dass Jackson seine Frau ermordet hatte.Er kannte ihn seit Jahren und hatte eine sehr hohe Meinung von ihm.Ein Intellektueller, ein warmherziger, hochgebildeter Mensch, ganz in seiner Arbeit aufgehend – keinesfalls ein Mann, der seine Frau mit dem Feuerhaken erschlagen würde!Und Gwenda Smith? Von ihr wusste er nur wenig.Er betrachtete ihre vollen Lippen, ihre reife Figur.Sie liebte Leo wahrscheinlich seit Jahren.Wie wäre Mrs Jacksons Einstellung zu einer Scheidung gewesen? Er hatte keine Ahnung, aber er zweifelte daran, dass Leo Jackson bei seinen altmodischen Ansichten eine Scheidung auch nur in Betracht gezogen hätte; auch glaubte er nicht, dass Gwenda seine Geliebte war [ Pobierz całość w formacie PDF ]