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.Das ist gerade so vernünftig gesprochen, wie wenn manZweifel hegt, ob ein Baum an sich richtig sei oder nicht.Das Denken ist eine Tatsache;und über die Rich 53tigkeit oder Falschheit einer solchen zu sprechen, ist sinnlos.Ich kann höchstensdarüber Zweifel haben, ob das Denken richtig verwendet wird, wie ich zweifeln kann, obein gewisser Baum ein entsprechendes Holz zu einem zweckmäßigen Gerät gibt.Zuzeigen, inwieferne die Anwendung des Denkens auf die Welt eine richtige oder falscheist, wird gerade Aufgabe dieser Schrift sein.Ich kann es verstehen, wenn jemandZweifel hegt, daß durch das Denken über die Welt etwas ausgemacht werden kann;das aber ist mir unbegreiflich, wie jemand die Richtigkeit des Denkens an sichanzweifeln kann.Zusatz zur Neuausgabe 1918.In den vorangehenden Ausführungen wird auf denbedeutungsvollen Unterschied zwischen dem Denken und allen andernSeelentätigkeiten hingewiesen als auf eine Tatsache, die sich einer wirklichunbefangenen Beobachtung ergibt.Wer diese unbefangene Beobachtung nichtanstrebt, der wird gegen diese Ausführungen versucht sein, Einwendungen zu machenwie diese: wenn ich über eine Rose denke, so ist damit doch auch nur ein Verhältnismeines «Ich» zur Rose ausgedrückt, wie wenn ich die Schönheit der Rose fühle.Esbestehe geradeso ein Verhältnis zwischen «Ich» und Gegenstand beim Denken, wiezum Beispiel beim Fühlen oder Wahrnehmen.Wer diesen Einwand macht, der ziehtnicht in Erwägung, daß nur in der Betätigung des Denkens das «Ich» bis in alleVerzweigungen der Tätigkeit sich mit dem Tätigen als ein Wesen weiß.Bei keinerandern Seelentätigkeit ist dies restlos der Fall.Wenn zum Beispiel eine Lust gefühltwird, kann eine feinere Beobachtung sehr wohl unterscheiden, inwieferne das «Ich»sich mit einem Tätigen eins weiß und inwiefern in ihm ein Passives vorhanden ist, sodaß die Lust für das54«Ich» bloß auftritt.Und so ist ~s auch bei den andern Seelenbetätigungen.Man solltenur nicht verwechseln: «Gedankenbilder haben» und Gedanken durch das Denkenverarbeiten.Gedankenbilder können traumhaft, wie vage Eingebungen in der Seeleauftreten.Ein Denken ist dieses nicht.-- Allerdings könnte nun jemand sagen: wenndas Denken so gemeint ist, steckt das Wollen in dem Denken drinnen, und man habees dann nicht bloß mit dem Denken, sondern auch mit dem Wollen des Denkens zu tun.Doch würde dies nur berechtigen zu sagen: das wirkliche Denken muß immer gewolltsein.Nur hat dies mit der Kennzeichnung des Denkens, wie sie in diesen Ausführungengemacht ist, nichts zu schaffen.Mag es das Wesen des Denkens immerhin notwendigmachen, daß dieses gewollt wird: es kommt darauf an, daß nichts gewollt wird, was,indem es sich vollzieht, vor dem «Ich» nicht restlos als seine eigene, von ihmüberschaubare Tätigkeit erscheint.Man muß sogar sagen, wegen der hier geltendgemachten Wesenheit des Denkens erscheint dieses dem Beobachter als durch unddurch gewollt.Wer alles, was für die Beurteilung des Denkens in Betracht kommt,wirklich zu durchschauen sich bemüht, der wird nicht umhin können, zu bemerken, daßdieser Seelenbetätigung die Eigenheit zukommt, von der hier gesprochen ist.Von einer Persönlichkeit, welche der Verfasser dieses Buches als Denker sehrhochschätzt, ist ihm eingewendet worden, daß so, wie es hier geschieht, nicht über dasDenken gesprochen werden könne, weil es nur ein Schein sei, was man als tätigesDenken zu beobachten glaube.In Wirklichkeit beobachte man nur die Ergebnisse einernicht bewußten Tätigkeit, die dem Denken zugrunde liegt.Nur weil diese nicht bewußteTätigkeit eben nicht beobachtet werde, ent55stehe die Täuschung, es bestehe das beobachtete Denken durch sich selbst, wie wennman bei rasch aufeinanderfolgender Beleuchtung durch elektrische Funken eineBewegung zu sehen glaubt.Auch dieser Einwand beruht nur auf einer ungenauen Anschauung der Sachlage.Wer ihn macht, berücksichtigt nicht, daß es das «Ich» selbstist, das im Denken drinnen stehend seine Tätigkeit beobachtet.Es müßte das «Ich»außer dem Denken stehen, wenn es so getäuscht werden könnte, wie bei raschaufeinanderfolgender Beleuchtung durch elektrische Funken.Man könnte vielmehrsagen: wer einen solchen Vergleich macht, der täuscht sich gewaltsam etwa wiejemand, der von einem in Bewegung begriffenen Licht durchaus sagen wollte: es wirdan jedem Orte, an dem es erscheint, von unbekannter Hand neu angezündet.-- Nein,wer in dem Denken etwas anderes sehen will als das im « Ich» selbst alsüberschaubare Tätigkeit Hervorgebrachte, der muß sich erst für den einfachen, derBeobachtung vorliegenden Tatbestand blind machen, um dann eine hypothetischeTätigkeit dem Denken zugrunde legen zu können.Wer sich nicht so blind macht, dermuß erkennen, daß alles, was er in dieser Art zu dem Denken « hinzudenkt», aus demWesen des Denkens herausführt.Die unbefangene Beobachtung ergibt, daß nichtszum Wesen des Denkens gerechnet werden kann, was nicht im Denken selbstgefunden wird.Man kann nicht zu etwas kommen, was das Denken bewirkt, wenn manden Bereich des Denkens verläßt.56Zurück zumInhaltsverzeichnisDie Philosophie der FreiheitWissenschaft der FreiheitIVDIE WELT ALS WAHRNEHMUNGDurch das Denken entstehen Begriffe und Ideen.Was ein Begriff ist, kann nicht mitWorten gesagt werden.Worte können nur den Menschen darauf aufmerksam machen,daß er Begriffe habe.Wenn jemand einen Baum sieht, so reagiert sein Denken aufseineBeobachtung; zu demGegenstande tritt ein ideelles Gegenstück hinzu, und erbetrachtet den Gegenstand und das ideelle Gegenstück als zusammengehörig.Wennder Gegenstand aus seinem Beobachtungsfelde verschwindet, so bleibt nur das ideelleGegenstück davon zurück.Das letztere ist der Begriff des Gegenstandes.Je mehr sichunsere Erfahrung erweitert, desto größer wird die Summe unserer Begriffe.Die Begriffestehen aber durchaus nicht vereinzelt da.Sie schließen sich zu einem gesetzmäßigenGanzen zusammen [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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