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.In puncto Geld war es sehr schwer.«PetuchowWladimir Petuchow wurde im Oktober 1996 zum Bürgermeister von Neftejugansk gewählt.Am 26.Juni 1998, einem Freitag » … kam kurz nach sieben Uhr einer seiner drei Leibwächter, Wjatscheslaw Kokoschkin, zu Petuchow, um ihn von zu Hause abzuholen.Der Bürgermeister hatte an diesem Tag beschlossen, nicht mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, sondern zu Fuß zu gehen.Sein Weg führte über eine unbebaute Fläche, die die Stadt in zwei Stadtbezirke teilt.In etwa 300 Meter Entfernung vom Gebäude wurde aus dem Gebüsch am Wegrand eine Maschinenpistolen-Salve abgefeuert.Petuchow erlitt Verletzungen an der Brust und am Kopf, Kokoschkin an der Wirbelsäule.Die beiden Verletzten wurden kurze Zeit später von Passanten bemerkt, die den Notarzt und die Miliz riefen.Allen Bemühungen der Ärzte zum Trotz verstarb Petuchow drei Stunden später auf dem Operationstisch.«136Der Tag, an dem der Mord an Petuchow geschah, war Chodorkowskis 35.Geburtstag.Wladimir Dubow (in der Gruppe damals zuständig für Fragen der Regionalpolitik): »Zum Zeitpunkt unserer ersten Kontakte mit Yukos Ende 1995, Anfang 1996 war Witali Sewrin Bürgermeister in Neftejugansk.Ein Dreckskerl und Gauner, aber gleichzeitig ein Freund von Murawlenko.Natürlich habe ich mir von Herzen gewünscht, dass er die Wahl verlieren würde.Obwohl das Unternehmen ihn unterstützte.Er war ein Freund von der Sorte, mit der man keine Feinde mehr braucht.Nachdem er die Wahl verloren hatte, kam der neue Bürgermeister, Herr Petuchow, bei mir vorbei.Er besaß eine Firma namens Debit, die Bohrlöcher reparierte, er war unabhängiger Unternehmer.Seine ersten Worte waren ›Na, das habt ihr wohl nicht erwartet?‹ Ich sagte, im Gegenteil, wir hätten sehr gehofft, dass er gewinnen würde.Er wollte wissen, wieso, und ich antworte ihm: ›Verstehst du, Sewrin war ein Freund, ich musste ihn unterstützen.Du dagegen bist ein Feind.Für mich als Finanzmenschen ist es weitaus billiger, einen Feind zu haben als einen Freund.Sewrin musste ich helfen, dir nicht, ich habe keinerlei moralische Verpflichtungen.‹ Petuchow begriff das alles sofort, er fing an zu erklären, wir sollten ihn nicht als Feind sehen, er würde ein sehr guter Freund werden.Ich sagte: ›Das werde wir ja sehen.‹ Dann bat er darum, seine Firma mit Arbeit zu versorgen.Das freute mich erst recht – jetzt war alles klar.Ich sagte ihm, das würde davon abhängen, wie er sich uns gegenüber verhalte.Darauf meinte er, ich solle nicht so sehr darauf achten, was er sagen, sondern darauf, was er tun würde.›Ich bin auf der Welle des Konflikts mit euch ins Amt gekommen, also werde ich gegen euch kämpfen.Aber alle nötigen Papiere werde ich euch unterschreiben.‹ So haben wir uns geeinigt.Streng genommen hätten wir sie mit einem Handstreich erledigen können.Die Gesellschaft Yuganskneftegaz war beim Kreis Neftejugansk eingetragen.Bei der Stadt war nur die Gesellschaft Yukos registriert.Sie woanders eintragen zu lassen, etwa in Chanty-Mansijsk oder in Moskau oder auch im Kreis, hätte mich zwei Wochen gekostet.Das war ihm völlig klar.Die wichtigsten Steuern zahlten wir an den Gouverneur, und der Gouverneur zahlte an ihn.Außerdem gab es die Steuerschulden der Gesellschaft aus den Jahren vor unserer Ankunft.Der Gouverneur, Alexander Filipenko, war ein kluger Mann.Er sagte: Das, was ihr für die Ressourcen (die Rohstoffe) zahlt, fließt in meinen Haushalt, den des Bezirks, und euren Gewinn versteuert ihr gegenüber dem kommunalen Haushalt.Und so haben wir es auch gemacht.Obwohl ich gesetzlich verpflichtet gewesen wäre, an Filipenko zu zahlen.Andererseits waren wir natürlich auch an die Stadt gebunden.Hier lebten unsere Arbeiter.Wenn es Probleme mit den Schulen oder im Gesundheitswesen gegeben hätte, wären das zwei Wochen später auch unsere Probleme gewesen.Tatsächlich war Petuchow ein zutiefst unglücklicher Mensch.Er war ein guter Organisator.Er hatte eine sehr starke und ziemlich schwierige Frau, hinter der eine starke, tatarische Familie stand.Petuchow und ich lebten anfangs in völliger Eintracht.Er hielt Reden darüber, dass er nicht zulassen würde, dass die Firma »der Stadt die Luft abschnürt«, unterschrieb mir aber sämtliche Protokolle.Ganz im Ernst, was hätte er auch anderes tun sollen? Ich bin schließlich kein Engel.Mit dem Gewinn konnte ich ja spielen: Ich hätte ihn erst am Ende des Jahres ausweisen können – und wie wären dann seine Lehrer im Sommer in den Urlaub gefahren? Das war ihm klar und mir auch.Und so lebten wir ganz friedlich.Die ganze Geschichte mit Petuchow war allein mein Fehler.Ich habe die Sache ein bisschen sich selbst überlassen.Die großen Hebel hatte ich zwar in der Hand, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich mich nicht mehr darum gekümmert, seine Haushaltsausgaben zu kontrollieren.Seine Familie fing an, sein Amt im großen Stil zu missbrauchen.Ein klassisches Beispiel: Petuchow ließ eine neue Markthalle bauen und vermietete sie an seine Frau.Verstehst du? Die Stadt gewährte seiner Frau einen Kredit, und sie ließ einen neuen Markt bauen.Der neue Markt erwies sich als unrentabel, weil auf dem alten Markt alles viel billiger war [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.In puncto Geld war es sehr schwer.«PetuchowWladimir Petuchow wurde im Oktober 1996 zum Bürgermeister von Neftejugansk gewählt.Am 26.Juni 1998, einem Freitag » … kam kurz nach sieben Uhr einer seiner drei Leibwächter, Wjatscheslaw Kokoschkin, zu Petuchow, um ihn von zu Hause abzuholen.Der Bürgermeister hatte an diesem Tag beschlossen, nicht mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, sondern zu Fuß zu gehen.Sein Weg führte über eine unbebaute Fläche, die die Stadt in zwei Stadtbezirke teilt.In etwa 300 Meter Entfernung vom Gebäude wurde aus dem Gebüsch am Wegrand eine Maschinenpistolen-Salve abgefeuert.Petuchow erlitt Verletzungen an der Brust und am Kopf, Kokoschkin an der Wirbelsäule.Die beiden Verletzten wurden kurze Zeit später von Passanten bemerkt, die den Notarzt und die Miliz riefen.Allen Bemühungen der Ärzte zum Trotz verstarb Petuchow drei Stunden später auf dem Operationstisch.«136Der Tag, an dem der Mord an Petuchow geschah, war Chodorkowskis 35.Geburtstag.Wladimir Dubow (in der Gruppe damals zuständig für Fragen der Regionalpolitik): »Zum Zeitpunkt unserer ersten Kontakte mit Yukos Ende 1995, Anfang 1996 war Witali Sewrin Bürgermeister in Neftejugansk.Ein Dreckskerl und Gauner, aber gleichzeitig ein Freund von Murawlenko.Natürlich habe ich mir von Herzen gewünscht, dass er die Wahl verlieren würde.Obwohl das Unternehmen ihn unterstützte.Er war ein Freund von der Sorte, mit der man keine Feinde mehr braucht.Nachdem er die Wahl verloren hatte, kam der neue Bürgermeister, Herr Petuchow, bei mir vorbei.Er besaß eine Firma namens Debit, die Bohrlöcher reparierte, er war unabhängiger Unternehmer.Seine ersten Worte waren ›Na, das habt ihr wohl nicht erwartet?‹ Ich sagte, im Gegenteil, wir hätten sehr gehofft, dass er gewinnen würde.Er wollte wissen, wieso, und ich antworte ihm: ›Verstehst du, Sewrin war ein Freund, ich musste ihn unterstützen.Du dagegen bist ein Feind.Für mich als Finanzmenschen ist es weitaus billiger, einen Feind zu haben als einen Freund.Sewrin musste ich helfen, dir nicht, ich habe keinerlei moralische Verpflichtungen.‹ Petuchow begriff das alles sofort, er fing an zu erklären, wir sollten ihn nicht als Feind sehen, er würde ein sehr guter Freund werden.Ich sagte: ›Das werde wir ja sehen.‹ Dann bat er darum, seine Firma mit Arbeit zu versorgen.Das freute mich erst recht – jetzt war alles klar.Ich sagte ihm, das würde davon abhängen, wie er sich uns gegenüber verhalte.Darauf meinte er, ich solle nicht so sehr darauf achten, was er sagen, sondern darauf, was er tun würde.›Ich bin auf der Welle des Konflikts mit euch ins Amt gekommen, also werde ich gegen euch kämpfen.Aber alle nötigen Papiere werde ich euch unterschreiben.‹ So haben wir uns geeinigt.Streng genommen hätten wir sie mit einem Handstreich erledigen können.Die Gesellschaft Yuganskneftegaz war beim Kreis Neftejugansk eingetragen.Bei der Stadt war nur die Gesellschaft Yukos registriert.Sie woanders eintragen zu lassen, etwa in Chanty-Mansijsk oder in Moskau oder auch im Kreis, hätte mich zwei Wochen gekostet.Das war ihm völlig klar.Die wichtigsten Steuern zahlten wir an den Gouverneur, und der Gouverneur zahlte an ihn.Außerdem gab es die Steuerschulden der Gesellschaft aus den Jahren vor unserer Ankunft.Der Gouverneur, Alexander Filipenko, war ein kluger Mann.Er sagte: Das, was ihr für die Ressourcen (die Rohstoffe) zahlt, fließt in meinen Haushalt, den des Bezirks, und euren Gewinn versteuert ihr gegenüber dem kommunalen Haushalt.Und so haben wir es auch gemacht.Obwohl ich gesetzlich verpflichtet gewesen wäre, an Filipenko zu zahlen.Andererseits waren wir natürlich auch an die Stadt gebunden.Hier lebten unsere Arbeiter.Wenn es Probleme mit den Schulen oder im Gesundheitswesen gegeben hätte, wären das zwei Wochen später auch unsere Probleme gewesen.Tatsächlich war Petuchow ein zutiefst unglücklicher Mensch.Er war ein guter Organisator.Er hatte eine sehr starke und ziemlich schwierige Frau, hinter der eine starke, tatarische Familie stand.Petuchow und ich lebten anfangs in völliger Eintracht.Er hielt Reden darüber, dass er nicht zulassen würde, dass die Firma »der Stadt die Luft abschnürt«, unterschrieb mir aber sämtliche Protokolle.Ganz im Ernst, was hätte er auch anderes tun sollen? Ich bin schließlich kein Engel.Mit dem Gewinn konnte ich ja spielen: Ich hätte ihn erst am Ende des Jahres ausweisen können – und wie wären dann seine Lehrer im Sommer in den Urlaub gefahren? Das war ihm klar und mir auch.Und so lebten wir ganz friedlich.Die ganze Geschichte mit Petuchow war allein mein Fehler.Ich habe die Sache ein bisschen sich selbst überlassen.Die großen Hebel hatte ich zwar in der Hand, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich mich nicht mehr darum gekümmert, seine Haushaltsausgaben zu kontrollieren.Seine Familie fing an, sein Amt im großen Stil zu missbrauchen.Ein klassisches Beispiel: Petuchow ließ eine neue Markthalle bauen und vermietete sie an seine Frau.Verstehst du? Die Stadt gewährte seiner Frau einen Kredit, und sie ließ einen neuen Markt bauen.Der neue Markt erwies sich als unrentabel, weil auf dem alten Markt alles viel billiger war [ Pobierz całość w formacie PDF ]